Der Wasserverbrauch ist für Mensch und Natur allgegenwärtig. Pro Kopf und Jahr liegt der Wasserverbrauch in deutschen Haushalten bei rund 130 Litern – duschen, Toilettenspülung und Putzen sind dabei am verbrauchsintensivsten. Auch die Agrarproduktion verschlingt riesige Wassermengen – allein 70 % der weltweiten Wasserentnahmen gehen auf die Bewässerung von landwirtschaftlichen Flächen zurück.
In Kombination mit dem Klimawandel stehen Städte bezüglich des Themas Wasserverbrauch vor weiteren wachsenden Herausforderungen. Starkregenereignisse auf der einen Seite, größer werdende Dürreperioden auf der anderen Seite. Gleichzeitig steigt insbesondere in den Sommermonaten der Wasserkonsum. Dies führt letztlich dazu, dass der Grundwasserspiegel in den Kommunen sinkt. Während die privaten Haushalte dazu aufgefordert sind, Wasser zu sparen, gibt es für die Industrie keine Begrenzung. Standorte wie Grünheide (Tesla) oder BASF stehen symbolisch für erheblichen Wasserbedarf im Industriesektor. Mit einem jährlichen Wasserverbrauch von 1,4 Millionen m³ (Tesla) bzw. 3 Millionen m³ (BASF) ist der Wasserverbrauch hier alles andere als unerheblich. Obwohl ein Anstieg des Grundwasserspiegels infolge der Stilllegung von Tagebauten zu verzeichnen ist, kann von einer Erholung nicht die Rede sein: Der Grundwasserspiegel befand sich zwischen 2018 und 2021 an der Hälfte der Messstellen in Sachsen auf dem tiefsten Niveau seit mindestens 30 Jahren.
Nach der Schließung von Tagebauten ist eine langfristige „Betreuung“ der technischen Anlagen essentiell, um das Grundwasser kontrolliert abfließen zu lassen. Es dauert Jahrzehnte bis sich Natur und Landschaft von massiven Eingriffen wie Tagebauen der Kohleförderung erholen.[1]
Der steigende Versiegelungsgrad in den Städten führt dazu, dass das Regenwasser nur schlecht versickern kann. Daher ist es essentiell, dezentrale Möglichkeiten zur Speicherung von Regenwasser zu schaffen, damit Bäume und Pflanzen langanhaltende Dürreperioden überstehen zu können. Denn insbesondere Bäume und Pflanzen verschaffen in den Städten nicht nur eine bessere Lebensqualität, sondern auch einen Kühlungseffekt.
[1] https://correctiv.org/aktuelles/klimawandel/2022/11/02/grundwasser-atlas-lokal-welche-regionen-besonders-betroffen-sind/
Quelle Abbildung Correctiv: https://correctiv.org/wp-content/uploads/2022/10/Header_CORRECTIV_Grundwasser_LydiaSalzer.jpg