Die Geschichte der Vier Ringe
Von der Erfindung des Automobils – die Pioniere Daimler und Maybach nannten ihr 1895 vorgestelltes Fahrzeug noch „Petroleumreitwagen“ – bis zur Aufnahme der Serienproduktion dauerte es nur wenige Jahre. Bereits 1907 bewältigte man die 20.000 km von Peking nach Paris in nur 60 Fahrtagen.
Seit 1903 fasste die Automobilproduktion auch in Sachsen Fuß und hinterließ viele große Namen: Vomag in Plauen, Dux in Leipzig, Cyklon in Myhlau, Elite in Brand-Erbisdorf, Framo in Hainichen, Phänomen in Zittau, DKW in Zschopau, Audi und Horch in Zwickau, Presto in Chemnitz, Wanderer in Schönau.
Ausgangspunkt für die sächsische Automobilfertigung bildeten die „Horch-Werke“ in Zwickau. August Horch kam 1902 nach Sachsen, zuerst nach Reichenbach, 1904 nach Zwickau. Hier fertigte er zunächst Zwei-, später dann auch Vierzylinderwagen. 1909 gründete Horch in Zwickau eine neue Fabrik. Mit der lateinischen Übersetzung seines Nachnamens – Horch = Audi – war auch der neue Name geboren. Beide Marken setzten in kurzer Zeit Maßstäbe im Hinblick auf Zuverlässigkeit und technischem Niveau. Dritter im Bunde war der dänische Ingenieur J.S. Rasmussen, der nach Versuchen mit Dampfautomobilen das Markenzeichen DKW (Dampf-Kraftwagen) kreierte und in nur wenigen Jahren zum bedeutendsten Motorradhersteller der Welt avancierte. Rasmussen baute ab 1928 auch Kleinwagen, versehen mit Zweitaktmotoren aus Zschopau. In den Chemnitzer „Wanderer-Werken“ wurden die ersten Autos ab 1913 produziert.
Durch die Notwendigkeit zur Rationalisierung und der zunehmend härteren Konkurrenz auf dem internationalen Markt sahen sich die Firmen Audi, Horch, DKW und Wanderer 1932 schließlich veranlasst, ihre Interessen zusammenzufassen, und man bildete die Auto Union AG, Chemnitz. Damit begann zugleich auch die Geschichte der Vier Ringe.
Für Autofans und Oldtimerliebhaber ist der Besuch des Chemnitzer Fahrzeugmuseums, des Industriemuseums Chemnitz oder des Horch-Museums in Zwickau eine Empfehlung und ein Muss zugleich.