Revitalisierung und Innenentwicklung
Was verbirgt sich hinter dem Begriff der Revitalisierung und der Innenentwicklung? Revitalisierung ist eine städtebauliche Sanierungsmaßnahme. Vorhandene, zumeist historische Bausubstanz soll erhalten und so umgestaltet werden, dass eine zeitgemäße Nutzung erfolgen kann. Neue Flächen im Außenbereich – auf der „grünen“ Wiese – werden geschont und die städtebauliche Strategie der Innenentwicklung richtet sich auf die innerstädtischen, bereits erschlossenen und vorhandenen Potenziale.
In der raumgreifenden Stadtentwicklung ist eine brachliegende Fläche eine zentrale Ressource. Die Wiedernutzung innerstädtischer Brachflächen ist in den letzten Jahren zu einer Schwerpunktaufgabe der Stadterneuerung geworden. Die Ressourcen werden knapper und erfordern einen nachhaltigen Umgang mit dem vorhandenen Flächenbestand.
Quartierskonzepte und Innenentwicklungspotenziale
Brachflächen ein zweites Leben einzuhauchen, ein wichtiger Bestandteil von Quartiers- und Nachverdichtungskonzepten sowie städtebaulicher Entwicklungskonzeptionen. Bevor Flächen im Außenbereich in Anspruch genommen werden, sollten die städtischen, aber auch ländlich innerörtlich, bereits erschlossenen Flächen und Innenentwicklungspotenziale für die Erschließung von Gewerbe- oder Wohnflächen immer zuerst geprüft und Nutzungskonzepte entwickelt werden. Selbst Urban Gardening- und Farming-Projekte können Brachen und städtische Restflächen in grüne Oasen verwandeln.
Ein hoher Flächenverbrauch und die Zersiedelung haben ökologische, ökonomische und soziale Folgen. Durch ein strukturiertes und innovatives Flächennutzungsmanagement kann dem entgegengewirkt werden. Die ökonomischen Vorteile der Innenentwicklung liegen auf der Hand. So entstehen bei der Nutzung von bereits erschlossenen Flächen niedrigere Erschließungs- und Folgekosten und die kommunalen Kosten sinken. Greift man die Ideen der 15-Minuten-Stadt auf und konzentriert sich auf bereits erschlossene Wohn- und Gewerbeflächen in der Innenstadt und den umliegenden, separat zu bewertenden Stadtteilen, so können sich Wegenetze verkürzen, der Verkehr wird reduziert, die Nahversorgung und der Einzelhandel gestärkt.
Ökonomische, ökologische Vorzüge
Neben ökonomischen stehen vor allem aber auch ökologische Vorzüge zu Buche. Zu den ökologischen Vorzügen zählen der Erhalt wertvoller Böden und Lebensräume der umgangssprachlich „grünen Wiese“, sofern der Fokus auf der Revitalisierung und Innenentwicklung sowie auf der Rücknahme der Flächenversiegelung liegt. Mit dem Erhalt wertvoller Böden und Lebensräume ist ein erhöhter Schutz vor den Folgen von Extremwettereignissen und -katastrophen verbunden. Automatisch wird mehr für den Klima- und Umweltschutz getan und durch die entstehenden kurzen Wege innerhalb neu strukturierter Quartiere und Innenstadtflächen beispielsweise der Rad- und Fußgängerverkehr gestärkt.
Förderung des gesellschaftlichen Zusammenhalts und der Daseinsvorsorge für alle Altersgruppen
Durch die Nutzung der Innenentwicklungspotenziale werden die Ortskerne belebt, die Teilnahme am öffentlichen Leben und der gesellschaftliche Zusammenhalt gefördert und gestärkt, die Daseinsvorsorge für alle Altersgruppen verbessert und die Auslastung der kommunalen Einrichtungen vor allem im ländlichen Raum erhöht.
Eine Zusammenfassung finden Sie in unserem angefügten, büroeigenen Flyer „Revitalisierung und Innenentwicklung“.
Beispiele für eine Revitalisierung und Innenentwicklung in Chemnitz und der Kulturregion: Wirkbau Chemnitz, schönherr.fabrik Chemnitz, Business-Village Chemnitz und die „Alte Baumwolle“ in Flöha
Wirkbau Chemnitz
schönherr.fabrik Chemnitz
Business Village in Chemnitz
„Alte Baumwolle“ in Flöha