Pumpwerk eins Chemnitz, Büro für Städtebau GmbH
Regionale Nähe – ein unschätzbarer Wert

Ernährung und Essen sind Teil sozialer Beziehungen, des geselligen Beisammenseins und ein wichtiger Bestandteil der kulturellen, sozialen, kulinarischen und regionalen Identität.

Was wäre beispielsweise Wien ohne Schnitzel oder Sachertorte, Bayern und das Münchener Oktoberfest ohne Weißwurst und seinem traditionellen „O zapft is“, Südtirol ohne die Vielfalt der Kleinerzeuger:innen, Italien ohne Parmaschinken, toskanischen Wein und Parmesan oder Spanien ohne Paella, Gazpacho, Tapas und Chorizo-Wurstspezialitäten? Wir kehren aus dem Urlaub zurück, schwärmen von der schmackhaften Vielfalt in anderen Ländern sowie dem bunten, vielfältigen, regionalen Angebot und dem besonderen Flair in den alten, ehrwürdigen Markthallen und ernähren uns danach, zuhause angekommen, zumeist wieder von Fastfood und billigen Lebensmitteln aus dem Supermarkt.

Die Fragen: Woher kommen unsere Lebensmittel, die wir verbrauchen? Unter welchen Bedingungen werden sie hergestellt? Wo finden wir das passende Lebensmittelangebot, das nachhaltig, regional, klimafreundlich und fair produziert wurde? Ernähren wir uns gesund und vielfältig?

Vor allem die regionalen und lokalen Komponenten der Wertschöpfungskette, d.h. von Produktion, Verarbeitung, Konsum von Lebensmitteln und Recycling, bis hin zu den erforderlichen Ressourcen und Lieferketten werden zukünftig eine immer größer werdende Rolle spielen. Ernährung und der damit verbundene Lebensmittelkonsum und die Lebensmittelproduktion sind zum einen komplex, jedoch andererseits gesundheits- und klimarelevant.

In einer zunehmend globalisierten Welt, in der Lebensmittel aus den entlegensten Winkeln der Erde in unseren Supermärkten landen, ist die Wertschätzung für regionale landwirtschaftliche Produkte wichtiger denn je. Regionale Lebensmittel sind nicht nur schmackhaft und frisch, sondern sie tragen auch zu einer nachhaltigen Wirtschaft und Umwelt bei.

  1. Frische und Qualität: Ein unschlagbarer Vorteil regionaler landwirtschaftlicher Produkte ist ihre Frische und Qualität. Da sie aus der näheren Umgebung stammen, sind sie oft schneller verfügbar und gelangen in kürzerer Zeit auf unsere Teller. Dies führt zu weniger Transportzeit und -kosten, was sich positiv auf die Frische und den Nährstoffgehalt der Lebensmittel auswirkt. Durch den Verzicht auf lange Transportwege und Lagerung können Landwirte ihre Erzeugnisse in einem optimalen Reifestadium ernten, was zu geschmackvolleren und nahrhafteren Lebensmitteln führt.
  2. Unterstützung der lokalen Wirtschaft: Die Wertschätzung regionaler Produkte stärkt die lokale Wirtschaft erheblich. Wenn Verbraucher:innen regionale Lebensmittel kaufen, verbleiben die Einnahmen bei den regionalen Landwirten und Produzenten. Dies trägt zur Schaffung von Arbeitsplätzen bei. Zudem fördert die Unterstützung der regionalen Wirtschaft die Vielfalt und Einzigartigkeit der Produkte, was zur Steigerung der Attraktivität der Region beitragen kann.
  3. Umweltfreundlichkeit: Der Kauf regionaler landwirtschaftlicher Produkte hat auch positive Auswirkungen auf die Umwelt. Kürzere Transportwege bedeuten weniger Treibstoffverbrauch und eine geringere Emission von Treibhausgasen. Darüber hinaus fördert die regionale Landwirtschaft oft nachhaltige Anbaumethoden und den Erhalt der Biodiversität, was den Einsatz von Pestiziden und den Wasserverbrauch reduziert. Indem wir regionale Produkte bevorzugen, tragen wir dazu bei, den ökologischen Fußabdruck unseres Lebensmittelkonsums zu verringern.
  4. Geschmackliche Vielfalt: Regionale landwirtschaftliche Produkte spiegeln oft die Vielfalt der Kulturen und Traditionen einer Region wider. Jede Region hat ihre eigenen einzigartigen Anbaupraktiken und Sorten, die zu einer breiten Palette von Geschmacksrichtungen und Aromen führen. Durch die Wertschätzung regionaler Produkte haben Verbraucher:innen die Möglichkeit, authentische kulinarische Erfahrungen zu sammeln und das geschmackliche Spektrum individuell zu erweitern.

Immer öfter sieht man in den Städten Gemüse, Kräuter und Obst in Hochbeeten von Gemeinschaftsgärten oder auf Brach- und Restflächen. Es entstehen Nachbarschaftsgärten, geteilte Beete, Selbsterntefelder, solidarische Landwirtschaft (SoLawi) und Food-Coops (Lebensmittelkooperativen).

Auch in Chemnitz und Umgebung kann man auf Entdeckungstour gehen und findet Selbsterntefelder, Unverpackt- und  Bioläden, Angebote von Aqua- und Permakulturen, kleine Manufakturen, Kooperativen sowie Restaurants und Kneipen, die auf regionale Produkte setzen, die Social-Media-Kanäle nutzen, um über die Herkunft ihrer Produkte zu informieren. Marktschwärmereien, Genussmärkte und Lebensmittelkooperativen versuchen die Menschen in unserer Region für den Kauf regionaler Produkte zu gewinnen und zu begeistern, wie beispielsweise im Markthaus des Chemnitzer Pumpwerk eins.

Als Konsument:innen und Verbraucher:innen liegt es an uns, ob diese Initiativen eine langfristige Chance und Perspektive erhalten und sich am Markt etablieren können.

Pumpwerk eins Büro für Städtebau GmbH Chemnitz
Pumpwerk eins Chemnitz Büro für Städtebau GmbH Chemnitz
Logo Detail Büro für Städtebau GmbH ChemnitzBüro für Städtebau GmbH Chemnitz, Silke Hennig (Text) | Pumpwerk eins Chemnitz - The Cook Family (Fotografie)